Die Bergretter

Vier deutsche Wanderer verlieren im Südtiroler Schnee völlig die Orientierung – großer Zufall rettet sie

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Bergrettung Vintl rettete vier deutsche Urlauber im Pustertal in Südtirol (Italien) aus einer misslichen Lage. Die Bilder zeigen den Helikopter sowie eine Karte der Region, in der sich die vier verirrt im Schneetreiben hatten.
Bergrettung Vintl rettete vier deutsche Urlauber im Pustertal in Südtirol (Italien) aus einer misslichen Lage. Die Bilder zeigen den Helikopter sowie eine Karte der Region, in der sich die vier verirrt im Schneetreiben hatten. © Bergrettung Vintl

Vier deutsche Wanderer verirren sich im Pustertal und lösen einen Helikoptereinsatz aus. Dabei können sie von Glück sprechen, meint die Bergrettung.

Vals – Klettern, Biken, Wandern – das wunderschöne südtiroler Pustertal, steht für vielfältige Aktivitäten im Herbst. Vier Wanderer aus Deutschland hätten bei ihrer Gipfelstürmung allerdings auf Schneeschuhe setzen sollen – und auf mehr Vorbereitungszeit. Die Gruppe aus Sachsen im Alter von um die 50 Jahren verlief sich am Mittwochabend (9. Oktober) im Schneegestöber und löste so einen Helikoptereinsatz aus.

Standort via Whatsapp gesendet – riesen Glück für Südtirol-Wanderer aus Deutschland

Dem Bericht der Bergrettung Vintl zufolge waren die Italien-Urlauber über die Labeseben-Alm bei widrigem Wetter zum Wilden See aufgestiegen. Diesen wollten sie einmal umrunden. Beim Abstieg wurde es dann gefährlich. Immer wieder seien die vier zu ihren eigenen Spuren im Schnee zurückgekommen. Ihr letzter Anhaltspunkt sei ein umgefallenes Weg-Schild mit Zeitangabe“ 1:40 zur Brixner Hütte“ gewesen, meldeten sie den Rettern.

Über Whatsapp und Apple-Watch konnten sie ihren genauen Standort übermitteln. Welch großes Glück sie dabei hatten, machten die Bergretter später deutlich. Denn, dass sie an dem Ort Handyempfang hatten, war wohl reiner Zufall. Ein Signal fürs Handy zu bekommen, sei in der näheren Umgebung dort äußerst selten.

„Einsatz eine echte Challenge“: Südtiroler Retter mit deutlichen Worten

Zudem kam der Notruf wohl noch gerade rechtzeitig. Bei stark bedeckter Sicht starteten vier Bergretter um 17 Uhr zur Labeseben-Alm. Eine halbe Stunde später fuhren zwei weitere Bergretter zur Fanealm, wurden dabei mit dem Hubschrauber Pelikan 2 zum Wilden See gebracht. Der dichte Nebel (Sichtweite 20 Meter) verhinderte zunächst einen Weiterflug.

Gegen 18.40 Uhr nutzt das Hubschrauberteam eine kurze Sichtbesserung, alle vier Wanderer unverletzt zu bergen und zur Fanealm zu bringen. Die vier Bergretter, die sich noch auf dem Aufstieg befanden, konnten wieder umkehren. „Eine Herausforderung speziell für den Piloten“, erklärt die Bergrettung Vintl IPPEN.MEDIA am Donnerstagmorgen. „Der Einsatz war für zehn Bergretter, aber auch speziell für die Piloten des P2 eine echte Challenge aufgrund Wetterverhältnisse und anbrechender Dunkelheit.“

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Retter-Warnung an Wanderer in den Bergen

Um 19.15 Uhr meldeten sich die Wanderer dann deutlich erleichtert am Heimweg ins Hotel. Der Appell der Bergretter dürfte ihnen aber eine Lehre sein. „Eine Beurteilung des Wetters, der Verhältnisse (Schnee!!), Tourenplanung und angepasste Ausrüstung (Kälte, Dunkelheit) sind bei jeder Bergtour unerlässlich.“ Trotz aller Mahnungen hören immer wieder Wanderer nicht darauf. In der Schweiz mussten Urlauber in Jogginghose und Turnschuhen zuletzt von der Bergrettung aus 3500 Metern Höhe geholt werden.

Wie gefährlich das Bergsteigen in Italien sein kann, wurde zuletzt im September sichtbar, als eine deutsche Urlauberin verschwand und erst Tage später tot aufgefunden wurde.

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